13. Mai 2020
Ich weiß nicht, wie es bei euch so ist, aber bei mir hat sich seit Corona so
etwas wie ein „kontinuierliches Gefühlskarussell“ entwickelt. An vielen
Tagen fühlt sich „das neue Normal“ schon recht normal an: es geht mir gut,
ich kann etwas arbeiten, recherchiere für ein neues Projekt, übe mich in
Zuversicht und Kochprojekten. Und dann gibt es diese anderen Tage, die sich
nicht und nicht normal anfühlen wollen…
… und an denen ich mir in Dauerschleife denke: WARUM nur habe ich dieses Übungsbuch über Resilienz nie zu Ende
gelesen??? Das hätte mir jetzt sicher geholfen mit meiner Gemütslage super
umzugehen. Ich wäre sooo produktiv, würde jede freie Minute nutzen, um
Liegengebliebenes (Ablagesystem überarbeiten) oder Neues (Gemütsratgeber
schreiben) zu machen. Und dann dreht sich das Karussell und es kommt wieder ein supernormaler Tag. Aaah!
Umso mehr freu mich darauf, was es nach Corona
alles an kreativer Aufarbeitung geben wird: Bücher, Ausstellungen,
Theaterstücke, Kabaretts, Serien („Die Vorstadtviren“), Filme (einmal
schwarz-weiß verfilmt von Haneke, einmal als Trashkost von Tarantino). Und
nicht zu vergessen: „Corona – Das Musical“! Wer auch immer das inszenieren
wird, ich biete jetzt schon an in der legendär werdenden Eröffnungsnummer
als Covid19-Virus aufzutanzen (mich im Kreis drehen hab ich jetzt supergut
gelernt) oder das zum Hit mutierende Germ-Lied „Ich bin heute aus“ zu performen.